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Montag, 30. Januar 2012

Insadong

Am Samstag hat mir Ellie, die Kollegin mit der ich auch am 2. tag hier was gemacht hab, Insadong und den großen Königspalast gezeigt. Viel Spaß mit meinem Bilderblog!

Und da die Ellie dabei war als Fotograf bin ich auch mal  öfter drauf :-)

Das hier ist ein neueres "kaufhaus" in Insadong, das ist spiralförmig angelegt, und man kann praktisch einmal hochlaufen und war überall. Generell ist insadong ein Touriviertel mit ganz vielen Souvenirläden und "traditionellem" koreanischen Zeug, was aber nicht unbedingt alles so stimmt.
Aber es ist ein schönes Viertel mit vielen Straßen-Essens-Ständen und so.
Ich hab auch keine Ausländer gesehen, was aber nur daran liegt, dass ich Japaner und Koreaner nicht unterscheiden kann - nur Chinesen sind leicht, wurde mir gesagt - das sind die hässlichen ;-).

Hier ein Bild, das zeigt, dass Mitten in der Stadt total verschiedene Stile aufeinander treffen. Es gibt ziemlich viele solche Gebäude mit so lustigen asiatischen Dächern, gerade als Stadttore oder Monumente, zB mitten auf Kreisverkehren. 

hier bin ich vor dem Eingan zum Gyeongbokgung-Palast (ich gebs zu, ich habs abgeschrieben grade). Das ist der größte in der Stadt, der Königspalast.

Nach mehreren Toren und weiten Plätzen, die ringsrum von bunten Mauern umgeben sind, sind wir an "dem" Palast angekommen - hier hat der König residiert. Gewohnt hat er einige Höfe weiterhinten, das versteh ich nicht - da musste der immer durch die eisige Kälte laufen, hätte er es doch näher zusammen gebaut! Kalt war es nämlich wirklich sehr dort, weil das so ein großes Areal ohne Hochhäuser ist und der kalte Wind aus Sibirien ohne Hindernisse alle Ohren und Nasen erreicht.


Das ist Ellie, meine Kollegin

Das hat mich bissle an den Feuersee erinnert. Ein großer zugefrorener Teich und in der Mitte eine Insel!

nochmal mit mir

hab mich bissle verändert... :-)

Da standen ganz viele so Pappfiguren rum, wahrscheinlich eigentlich für kleine Kinder - aber ihr kennt mich ja!
Im Hintergrund seht ihr einen Teil der Mauer außen um jeden Hof rum - das sieht echt schön aus, mit dem bemalten Holz!

Das ist der König, der die koreanische Schrift entwickelt hat, ziemlich wichtig für die Koreaner.

Nach einem Aufwärmen und Hungerstillen beim Italiener (hmmm) gings wieder in die belebte Stadt - sooo viel Leuchtreklame, überall! Das ist wahnsinn!

Das hier ist ein zugefrorener Wasserfall - wobei das eigentlich kein Wasserfall ist, sondern  nur ein Baum, aber  ich weiß auch nicht, wie die das so hinbekommen haben und ich finde es sieht aus wie ein Wasserfall. Der Fluss davor ist vor vielen Jahren unter einer Autobahn versteckt worden, und erst vor kurzem wieder ausgepackt worden, und die Autobahn ist jetzt außerhalb von der Stadt. Hier wird einiges getan, um den Verkehr zu regeln - wenn auch nicht zu erfolgreich.
Beendet haben wir unseren Ausflug in einem Café - und waren gut gelaunt :) 
Und da ich noch kein Essen in diesem Blogeintrag habe, hier noch das Bananensplit von Sonntag  - sehr gut!

Das ist ein Freund vom Freddy - hiermit ganz liebe Grüße nach Freudental und in die restliche Heimat!

Montag, 23. Januar 2012

Luna-New-Year

Happy New Year!
Heute, gestern und morgen wird hier das Neujahr nach dem Mondkalender gefeiert. 
Und heute war ich dazu eingeladen zu meiner Nachbars-kollegin-freundin Troy, zu ihrer Familie.
Dort hab ich dann erst mal ein traditionelles Kostüm anziehen dürfen und gelernt, wie man sich hier an Neujahr vor den Eltern verbeugt.

So, das bin ich in koreanisch, und das daneben ist die große Nichte von Troy.

Nach dem Essen haben wir ein Spiel gespielt - man muss diese Hölzchen hochwerfen, und je nach dem wie sie liegen, darf man auf dem Spielplan da links hinten weiter gehen. So eine Art Menschärgeredichnicht, man darf auch rausschmeißen und muss 4 Steine ins Ziel bringen! (das in der Mitte ist Troy) (und ja, die Koreaner machen echt auf allen Fotos Peace!)
Die Nichten waren schon echt süß. Eine andere Schwester von Troy hat  zwei Söhne, 15 und 16, aber die haben sich irgendwie gestritten und geprügelt im Nebenzimmer... den ganzen Mittag. "bis eins heult" gilt hier auch nicht.

Später haben wir dann noch Verstecken und Fange gespielt. Also so richtig viel Neu Jahr war da jetzt nicht, aber ein schöner Familiennachmittag. Die haben sogar eine kleine Rutsche im Wohnzimmer, wie in Deutschland in manchen Gärten steht! Dafür keine Sitzmöbel, außer einem Sofa das nicht benutzt wird. Aber der Boden ist schön warm!

Ein Feuerwerk gibts hier heute auch keins... Also irgendwie find ich Silvester und Neujahr bei uns schöner ;-)

Sonntag, 22. Januar 2012

Ein Sonntag im COEX-Center

Heute hab ich einen Sonntagsausflug ans andere Ende der Stadt gemacht.
Also so richtig am Ende war das ja nicht, aber ich wohne an der grünen Ubahnlinie, und die ist ein Ring, und es war in beide Richtungen fast gleich weit (43 und 42 Minuten).
Einem Tipp zufolge sollte es da tatsächlich ein Einkaufzentrum geben, mit richtigen Läden! Das sogenannte COEX-Zentrum ist unerirdisch und beherbergt neben dem Einkaufszentrum noch ein großes Kinozentrum (leider nur koreanisch) und ein Aquarium.
Zunächst hab ich mich von den koreanischen Läden berieseln lassen - und die Koreaner haben ja schon ein bisschen einen Schuss. Also Hello Kitty, das ja aus Korea kommt, ist noch nichts, es gab natürlich auch einen ganzen Laden nur mit Hello Kitty, aber noch bestimmt 10 andere mit schlimmeren Sachen. Kitsch, Kitsch, Kitsch! Zum Teil sind die Sachen einfach nur kindlich, zum Teil noch ganz süß, aber schnell wirds nur noch kitschig - meiner Meinung nach.

Nur ein Foto von VOR einem Laden...
Sehr beliebt und in allen Funktionen anzutreffen (Stofftiere, Handyhüllen, Anhänger, Schmuck...), sind übrigens die Charactere eines sehr süchtig machenden, auch in Deutschland beliebten Handyspiels...
Aber diese Kissen find ich jetzt schon echt cool, vorallem der dicke rote Vogel dahinten - den könnte man glaub echt gut werfen! Vorallem auf Schweine! :P

Nach einer Portion Spaghetti, die ich mir beim Italiener gegönnt hab (und noch einem klitzekleinen Eis, nach dem ich ja gestern schon den Kalbshaxen bei meiner Omi verpasst hab), bin ich dann in das Aquarium gegangen. Das kann man sich ungefähr so vorstellen, wie das Sealife in Konstanz, nur schöner und größer - und dass ich wegen dem damals enttäuschenden Sealife-Besuch andere Vorstellungen hatte.

Am Anfang gab es süße kleine Mini-Nemos
Nanu, wo ist denn hier der Fisch? Tja, es gab auch recht viele andere Tiere,  unter anderem Streifenhörnchen, Hasen - und passend dazu
...ganz süße junge Igel!
Es gab aber auch wirklich Fische, und zwar in allen Farben, Formen und Größen. Und  an jedem Becken stand  dran, was für Fische drin sind, so wie in der Wilhelma nur dass man alle angeschriebenen Fische auch finden konnte.

Seepferdchen, die - auch für den Handyscharfsteller leider -  gut in der Pflanze getarnt waren, aber es waren sooo viele!

Grüne Leguane vor Schildkrötenfamilie

Beweisfoto - ich lebe noch und war echt da ;)
In einem großen Becken mit Makrelen(?)-Schwärmen gab es eine Fütterungsvorstellung . Dabei waren aber die Fische nicht so wichtig, es war eher so eine Art Akrobatikvorstellung von 3 Tauchern in koreanischen Kostümen. Die Fischschwärme haben aber eine tolle Kulisse abgegeben!

Hier ist noch ein mal ein Blick auf so einen Schwarm - also das ist echt wahnsinnig beeindruckend gewesen, wenn  so viele viele Fische alle in die gleiche Richtung an dir direkt vorbeischwimmen.



Pinguine gab es auch, hier warten sie ganz aufgeregt auf die Fische, die kurz danach verteilt wurden.
 Auch eine Seelöwenfütterung gab es, aber auch unterirdisch - und außer dass die Seelöwen einen Ring um den Kopf aufnehmen konnten, war die ziemlich langweilig. Wobei die Wilhelma ja auch eine spitzen Seelöwenfütterung hat und da schon andere Maßstäbe setzt! ;-)

Danach bin ich noch ein bisschen durch das Einkaufzentrum gelaufen, hab ein bisschen Schokolade gekauft (und australische Kekse! und Ritter Sport gabs auch und Lindor-Kugeln und Ruf-Schokokuchenbackmischung und Gut-und-Gerne-Haferflocken... Hab ich aber nicht alles gekauft, keine Sorge, ich fands nur toll).
Jetzt kommt noch ein Bild für meine liebe Schwester, und alle anderen Kanada-Kenner, guck mal was ich entdeckt hab:

(Poutine ist DAS Essen in Montreal und glaub ganz Quebec)

Liebe Grüße von eurer
Nicole

Freitag, 20. Januar 2012

Arbeitswelt

Jetzt hab ich schon einige Blogeinträge geschrieben, was ich alles in der Freizeit hier mache - aber der Grund für meinen Aufenthalt ist ja eigentlich die Arbeit, und deshalb widme ich diesen Eintrag meinem Praktikum.
Trumpf Korea ist ein ziemlich großer Vertriebsstandort mit etwa 130 koreanischen Mitarbeitern und einem deutschen Chef. Ich bin in der "Hauptabteilung" Applications (= Anwendung) und da in der Abteilung Punching and Bending (Stanzen und Biegen) untergebracht. Das heißt, die verkaufen keine Maschinen, das machen die Sales-Leute, und sie reparieren auch keine Maschinen, das machen die Service-Leute, sondern sie beraten Kunden bei der Auswahl von Werkzeugen, schreiben Programme für die Maschinen und wissen eben, was man mit den Maschinen anfangen kann.
Am Anfang hab ich mich dann erst Mal mit dem Werkzeugangebot befasst - es gibt unzählige verschieden Biegewerkzeuge, und noch mehr Stanzwerkzeuge. Da hab ich dann ziemlich viel gelesen und mich in die englischen Technikausdrücke eingefunden.
Mittlerweile hab ich ein Projekt am laufen, da ich für die Hochschule einen Projektbericht schreiben muss, der auch von dem Betreuer hier bewertet wird - was heißt, dass ich das ganze auf englisch scheiben muss. Dabei geht es um das Bestimmen von Biegewerten bei koreanischen Materialien (wenn man ein Blech biegt, hat das Teil nachher, wenn man die Seitenlängen zusammen zählt, eine längere Länge als das gerade Teil vorher, und wie viel das ist, ist oft wichtig und abhängig von ganz vielen Sachen, unter anderem dem Material. Und da die Koreaner kein S235JR und kein 1.4301 haben, müssen die Werte noch gemacht werden). Dazu mach ich nächste Woche auch Versuche an der Maschine, heute hab ich schon bissle angefangen und gelernt wie ich da alles einstell und so was. So ne Biegemaschine ist ein viel komplexeres Teil, als ich gedacht hab!
Ja, nächste Woche ist am Montag und Dienstag frei (neujahr), und viele nehmen die ganze Woche frei, deshalb bin ich dann eh allein und kann nach Herzenslust herum biegen (nur die Maschine darf ich nicht kaputt machen!).

Gestern und vorgestern, also Mittwoch und Donnerstag war ich bei einem Kunden, bei dem gerade eine Kombimaschine aufgestellt wird (heißt Stanzmaschine mit Laser dran). Das war die erste ihrer Art, deshalb war auch ein Deutscher da, der geholfen hat. Die sind allerdings schon 3 Wochen am schaffen, und ich war dann beim Ausprobieren dabei (mittlerweile tuts!). Daneben kriegt die Maschine grade noch einen großen Bendmaster, das ist eine große Biegemaschine mit großem Roboter davor, der die Teile biegt (Roboter sind voll cool!). Da war ein Österreicher dabei, in Österreich ist die Biegemaschinenproduktion und die sind da zuständig. Der war au sehr nett, wir haben uns gut unterhalten. Zum Mittagessen wurden dann alle Trumpfler vom Kundenchef zum Essen eingeladen (waren knapp 10 Leute dort dann), das Barbecue war echt gut.
Aber bevor ich weiter übers Essen rede, was ich glaube ich in jedem Post mache (sorry aber Essen ist halt wichtig!), will ich noch auf ein Thema zu sprechen kommt, was die Koreaner so nicht kennen.
Um die Biegemaschine ist ein Käfig rum, weil ja der Roboter geschützt ist, wenn die Türe offen ist, tut sie nicht - das ist ganz einfach. Die Kombi hat keinen Käfig, weil da eine automatische Beladeeinheit dran hängt, dafür ringsrum 2m Abstand und dann eine Lichtschranke (die zwei Meter sind, wenn man durch die Lichtschrank "fällt", dann braucht die Maschine einen Minimoment bis sie steht - und der reicht nicht, um die 2 m zu durchspringen^^. Ja, während man sich da vielleicht über einen Meter hin oder her wundert - steht daneben eine Schweißanlage, hier mal ein Bild:
Es handelt sich hierbei um einen Laser, der von vorne und von hinten an dern Vorrichtung schweißen kann. Normal sind da auch mehrer Leute dran, die ich aber nicht fotografieren wollte, die haben eh schon so komisch geschaut.
Jedenfalls tun die ohne jeglichen Schutz da arbeiten, keine Sicherheitsbrillen, keine Atemschütze oder sonst irgendwas - und ganz generell: die legen da Teile in die Vorrichtung, paar cm neben dem Laser. Der Laser ist ja nicht, wie beim Schneiden, direkt am Blech, sondern hat so ungefähr 5 cm Abstand. Da kann des so leicht passieren, wenn mal ein Teil fehlt oder schief liegt, dass der Laserstrahl abweicht - und einfach mal einen trifft, dann ist der blind oder tot! Ganz zu schweigen von den Abgasen - wir haben 10 m daneben schon kaum atmen können - wir hatten aber so Atemschutzteile (wie beim Zahnarzt, ob die viel bringen weiß ich auch nicht). Sowas ist jedenfalls selbst in Korea wohl verboten, und daneben werden Lichtschranken mit Abstand montiert! 

hier ein Paint-versuch zur Darstellung, da Bilder doch mehr sagen sollen als Worte ;)

Ja, die ganze Firma war grade erst im Bau - vor einigen Wochen, als die ersten Trumpfmaschinen kamen, konnten die wohl noch nicht aufgebaut werden, weil bei 4° C die Computer versagt haben! IN der Halle natürlich!
Ratet doch mal, was das nächste Bild zeigt:





Ja, das ist also das Büro von den Trumpfleuten dort ;-)
Es ist nur deshalb leer, weil der Deutsche heute abgereist ist, weil die Maschine ja fertig ist.
Man konnte in diese Ding zumindest einen Heizlüfter stellen.

Tja, soviel zu dem Arbeitsumfeld in Korea bei einem sehr modernen und fortschrittlichen Unternehmen in Korea (also der Kunde ist wohl wirklich einer der westlichsten!)

Nun wieder zurück zum Thema essen: Normal im Geschäft, in Seoul City, gehen wir mittags immer in einer Art Einkaufszentrum neben Trumpf in einen Food Court. Dort sind ganz viele kleine koreanischen Restaurants nebeneinander und in der Mitte sind Tische und Stühle. Man geht dann an eine zentrale Kasse, bestellt und bezahlt und bekommt eine Nummer. Sobald die dann auf einem Bildschirm erscheint, geht man erst zum Restaurant und holt es sich ab. 
Da es da nur koreansiches Essen gibt (ausländer gabs da mal wohl, konnten sich aber nicht behaupten), hab ich jetzt schon ziemlich viel probiert an Suppen und Eintöpfen und Fleischen und sogar eine Art Maultaschen gabs! Aber unsere sind viel besser.
Heute war ich ausnahmsweise nicht dort, warum weiß ich auch nicht, heute waren wir in einem Hühnersuppenrestaurant. Wie ich dann herausgefunden hab, ist es eigentlich andersrum: ein Suppenhuhnrestaurant! Jeder kriegt eine Schüssel mit Suppe, und da ist ein ganzes Huhn drin! (in kleines, also so groß wie ein kleines Brathähnchen ungefähr). Dazu gab es, oh wunder, sogar ein Schälchen mit Salz und Pfeffer für jeden, in das man das Fleisch dann "eintunken" kann. Im Huhn ist Reis. Also das hat echt gut geschmeckt!

Ansonsten mach ich morgen wieder die Stadt unsicher, und hoff, dass es nicht regnet, wie heute (nicht arg, aber immerhin - das erste Mal seit ich hier bin). Liebe Grüße von einer Wochenendfrohen
Nicole

Montag, 16. Januar 2012

Eindrucksammlung

Hallo ihr lieben,
ja jetzt habe ich schon über eine Woche nichts neues mehr in mein Blog geschrieben, deshalb kommt heute ein kunterbunter Durcheinander-Eintrag ;-)
Am Wochenende hab ich endlich angefangen, an meinem Konstruktionsentwurf zu arbeiten, den ich für die Uni machen muss und in den nächsten 3 Wochen fertig bekommen will. Allerdings hat meine übermäßige Motivation mich ab und zu ablenken lassen, und so hab ich fröhlich geputzt und gewaschen, und Schokolade gegessen (wenn ich so weiter mache, reichen mir meine Vorräte noch 1-2 Wochen!).
Gestern, also am Sonntag, hab ich mich mit einem Deutsch-Koreaner aus Berlin getroffen. Den habe ich über ein deutsch-koreanisches Forum kennen gelernt, und der studiert lustigerweise auch Maschinenbau, und macht auch ein Praktikum in Seoul gerade. Er ist aber schon ein halbes Jahr da und hat einen Sprachkurs gemacht, deshalb kann er auch koreanisch reden und hats geschafft, beim Taco Bell für mich zu bestellen ;-).
Ich wohn hier in DER Studentengegend in Seoul, also nicht ganz drin sondern 5 min zu Fuß weg. Dort ist abends und nachts wahnsinnig viel los, man kann sich das so vorstellen wie Sonntags auf dem Pferdemarkt... Es spielen auch ein paar Musiker auf der Straße, und es gibt viele Clubs und Restaurants und Cafés, allerdings alles nur in koreanisch. Ausländer sieht man überhaupt keine.
Jedenfalls sind wir dann nach dem mexikanischen Essen vom Taco Bell durch die Straßen gelaufen und wollten eigentlich ne Kneipe suchen oder so was, aber dann hat uns doch ein Cafe angelacht, und zwar wegen dem "Schaufenster":

Das war jetzt aber nur die eine Hälfte mit den süßen Crepes, es gab aber auch noch  tausend salzige!



Wir sind dann sofort rein und haben uns dann fast sofort beide für den gleichen entschieden, nämlich Crepe mit Banane, Schokoeis (mit Stückchen! ganz wichtig!) und Käsekuchen.
Bekommen hat man ihn dann aber nicht so wie im Regal, wie man das sonst kennt, sondern aufgerollt in einer Art Tüte, und die hatte Einreißkerben. Da hat man dann immer ein STück abgerissen, wie bei dem Nucki-Nuss-Eis oder so, dass es möglichst wenig Sauerei macht :)

Ich hab ja noch nie Käsekuchen auf dem Crepe gehabt, aber die ganze Kombination war einfach sooo genial und hat ganz arg gut geschmeck! Also die süßen Sachen von den Koreaner überwiegen alle komischen koreanischen Hauptgerichte :-)


Zu den Hauptgerichten komm ich jetzt trotzdem nochmal. Und zwar gibt es bei Trumpf seit letzter Woche eine weitere Praktikantin, aus Russland (St. Petersburg), deren Eltern leben in hier weil sie hier arbeiten, und die ist jetzt eben auch für 3 Monate da. Jedenfalls wollte deren Chef und mein Chef mit uns zweien traditionell essen gehen, wenn man das traditionell nennen will. Wir sind dann am Freitag in einer ausgedehnten Mittagspause in einen abgelegenen Hinterhof gefahren, der ein getarntes Restaurant enthält, allerdings ziemlich groß, aber eben so, dass es keine Touris besuchen.
Das ganze ist allerdings eher ein Gewächshaus, in dem Teil neben dem Restaurants sind unzählige Bonsais und so ähnliche Gewächse, die dort wohl gezüchtet und auch gesammelt werden. Die Tische und Stühle sind aus Baumstämmen, also nicht nur aus Holz wie normal, sondern in so lustigen Formen. Das richtige Bild dazu hab ich leider noch nicht, weil das die andere Praktikantin fotografiert hat.
Zu essen gab es dann zunächst "normales" gegrilltes Fleisch mit Salat und verschiedenen Gemüsen (Rettich und Knoblauch in diversen Arten), man legt dann immer ein Stück Fleisch mit bissle Soße und Gemüse wie man will auf ein Blatt Salat, wickelt es ein und steckt es in Mund. Schmeckt gut!
Der zweite Gang (zum Glück war ich schon ziemlich satt) war dann eine Ochsenblutsuppe - nicht ganz so mein Geschmack, aber jetzt hab ich das auch mal probiert. Dazu gab es dann koreanischen Weißwein - der schmeckt MIR auch nicht mehr als der deutsche...
Übrigens isst man in Korea durchaus auch Hund und Pferd, das sind nicht nur Gerüchte! Nur Katzen gibts nicht, das essen wohl nur die Chinesen ("die essen alles").


Irgendwann letzte Woche als ich heim kam, bin ich mal ganz nach oben in den 13. Stock und dann noch eine dunkle Treppe hochgestiegen, und hab aus dem Fenster geschaut - also da hat man schon ne schöne Aussicht über die Stadt! Der Mond ist hier auch sehr interessant, manchmal steht der noch tiefer als auf dem Foto und ist riesengroß. 
In Korea gibt es keinen Mann im Mond, sondern einen aufrechten Hasen, der koreanischen Kuchen backt!




Dieses Bild ist leider bissle unscharf, was ich aber damit zu entschuldigen versuche, dass ich gerade über de Straße gelaufen bin und die Ampel nicht mehr lange grün war. Vorne links, das umgedrehte Hakenkreuz, das ist das Symbol für einen Tempel oder so was ähnliches. Das Kreuz, das weiter hinten oben leuchtet, ist eine Art Kirche, und solche Leutkreuze sind hier normal auf Kirchen. Ich finde, das hat eher was von Leuchtreklame, dass bei uns eine Kirche so ein Kreuz hat, kann ich mich nicht vorstellen.


Und zum Schluss noch einen Blick auf meinen Laptop - da hat es sich nämlich mein Glücksschweinchen von meiner lieben Mama gemütlich gemacht und beschnuppert ganz eifrig, was ich alles schreibe!

Nächstes Wochenende will ich wieder mehr von Seoul sehen und habe mir einen Palast vorgenommen - das Wochenende wird lang, weil Sonntag, Montag und Dienstag Feiertage sind. Am Sonntag beginnt das neue Jahr nach dem Mondkalender.

Ganz liebe Grüße,
eure Nicole

Sonntag, 8. Januar 2012

World Cup Stadium

Der große Laden, an dem ich am Donnerstag war, liegt im Stadion. Also nicht direkt drin, sondern so halb drunter... Da bin ich heute noch mal hin, diesmal zu Fuß, und hab damit einen halbstündigen Sonntagsspaziergang durch die Stadt genossen.
In der Richtung bin ich noch nicht unterwegs gewesen, und hab dann viele neue Geschäfte entdeckt. In 5-10minütiger Fußwegentfernung von mir gibts jetzt also auch ein Starbucks, ein Burgerking, ein DunkinDonuts - und ein McDonalds mit Lieferservice! Vor dem Laden hab ich so Roller gesehen, wie sie in Stuttgart vom Joey's Pizzaservice immer rumfahren, nur mit McDonaldsaufschrift - wo von in Deutschland viele träumen, ist hier Realität! (Ich werd den hier aber sicherlich auch nicht nutzen, da ich 1. mir keine Burger liefern lassen würde, 2. hinlaufen kann und 3. den Namen meiner Straße und Haus nicht aussprechen kann...)

2002 war hier ja Fußballweltmeisterschaft

 ein Teil des Stadions
Direkt daran angeschlossen ist ein kleiner Park und ein Fluss fließt  dran vorbei. Auf der anderen Seite davon sind riesige Wohnblocks, ohne Ende, nach rechts und links.

Liebe Grüße aus Seoul!

Samstag, 7. Januar 2012

2. Samstag in Seoul

Heute am Samstag hab ich endlich meine Seoul-Erkundungstour fortgesetzt.
Zunächst wollte ich das größte Einkaufszentrum, Dongdaemun-Market, kennen lernen - und hab festgestellt, dass Einkaufszentrum hier einfach was anderes ist, als bei uns! (ok, das hatte ich ja eigentlich schon letzte Woche, aber in meim Führer war Dongdaemun als modern beschrieben...)
Ja jedenfalls bin ich dann im ersten Kaufhaus angekommen - und da bestand einfach nur aus unzähligen Stoffständen neben- und hinter- und voreinander! Ich weiß gar nicht, wie man bei Stoff so eine große Vielfalt haben kann und wer da noch einen Überblick hat - ich bin 3 Stockwerke hoch und überall hingelaufen - und überall nur Stoffe, große, kleine, bunte, karierte, gemusterte... Nur gut, dass ich mich auf mein Orientierungssinn verlassen kann und wieder rausgefunden hab!
Wie letzten Samstag im anderen Stadtteil gab es hier auch ganz viele Straßenstände mit allem möglichen von Schuhen bis Essen, und irgendwann hab ich dann auch ein relativ "modernes" Kaufhaus entdeckt, mit Rolltreppen und grob getrennten Ladenflächen und Kleiderständer, wie wir es kennen - allerdings war nur im Erdgeschoss alles belegt, im ersten Stock war schon die halbe Fläche leer und Baustelle. Ich glaube, dieses Kaufhaus ist ein unvollendeter Versuch eines westlichen Hauches ;-).
Jetzt hatte ich Lust auf was anderes, deshalb zog ich weiter nach Itaewon. In einer Ubahnstation, in der ich umstieg, roch es total gut nach irgendwas Waffelähnlichem. Man musste ziemlich lange von der einen Bahnlinie zur anderen laufen, und es roch immer so gut... und immer besser - bis ich dann endlich den dazugehörigen Stand gefunden hatte. Dort hab ich dann auch den Verursacher gekauft - kleine Bobbel aus einem Teig, ähnlich wie Waffelteig, und innen gefüllt mit Vanillepudding! Die waren warm und super lecker.

ManjooHana - ob das der Name der Bobbel oder nur der des Standes ist, weiß ich leider nicht

Itaewon - das ist offiziell DAS Viertel für Foreigners, Ausländer, weil hier viele ausländische Restaurants und viele internationale Marken und Ketten angesiedelt sind. Da gab es dann auch eine ziemlich normale Einkaufsstraße mit kleinen, aber "richtigen" Läden. Nach dem ich dann was zum Essen gefunden hab, hab ich zufällig einen Bus mit der Aufschrift Namsam-Bus gesehen - als Highlight hatte ich geplant, am Nachmittag auf den Seoul Tower oder Namsam Tower zu gehen. Schon morgens hat die Sonne geschienen, deshalb bot sich das heute an, jedoch wollte ich am Spätnachmittag oben sein, um dann Seoul bei Tag, mit Abendsonne und ei Nacht zu sehen (aus Toronto bewährte Methode für Turmbesteigungen!).
Der Tower steht auf einem Berg, der per Seilbahn oder per Fuß zu erklimmen ist - oder eben mit diesem Bus. Gesehen, eingestiegen, und schon die Fahrt auf den Berg war richtig schön. Der Berg liegt ganz in der Mitte von Seoul, und man hat schon auf dem Berg eine richtig gute Sicht.
Ich war da! Oben auf dem Namsam-Berg, am geographischen Zentrum Seouls :) 


leider hat der Turm nicht ganz draufgepasst, deshalb müsst ihrs euch zusammen denken :)
Ich bin dann gleich hochgefahren, mit dem weltweit schnellsten Aufzug - man merkt gar nicht, dass man so weit hoch kommt, Aufzugtüre geht zu, kurze Zeit Später wieder auf, und man ist gaaaanz weit oben!
Das ist ein Teil des Berges, mit einem kleinen Funkturm. Und natürlich Stadt im Hintergrund

Und noch mehr Stadt - interessant find ich, dass Gebiete mit riesigen Hochhäusern und solche mit kleinen Häusle sich bunt abwechselnd, und das rundrum um den Berg.
Ausnahmsweise mal ein Bild vom Klo - so coole moderne Waschbecken mit der Aussicht gibts glaub nicht oft!

In der Mitte von der Aussichtsplattform war eine Wand, auf der  Verliebte ein Holztäfelchen  anbringen können - eine schöne Idee find ich.

Besonders ansprechend fand ich dieses Täfelchen :)


Im oberen Observation Deck von zweien waren an den Fenstern die Städte , die  in Fensterrichtung liegen, mit  Entfernung angegeben - jetzt wissen wir es also, ich bin gut 8000 km weit weg!
In der unteren Ebene waren dann Informationen über das was man sieht, oder sehen könnte - also die Sehenswürdigkeiten , aber die Lage war nicht eindeutig herauslesbar, und ich hab nicht so viel identifizieren können.

Langsam sank die Sonne immer tiefer. Ich sah ihr bei einer heißen Schokolade gemütlich zu.
Also des Bild ist weder bearbeitet noch verzerrt - die Luft war wirklich so diesig, und die  Sonne wirklich so verzerrt und so schön gefärbt! Sah sehr unnatürlich aus.

Beweis - ich war da! :) Ja, der Blitz spiegelt, aber das ging nicht besser und der freiwillige nette Fotograph war auch nicht zufrieden. Aber ich denk, man kann erkennen, dass eine Stadt bei Nacht im Hintergrund ist!

Seoul bei Nacht
Irgendwann nach 2,5 Stunden weit oben im Himmel bin ich dann wieder runter gefahren.
hinter dieser lustigen Bank, und ganz weit weiter um eine große Terasse herum, ist eine Art Zaun, an dem ganz wahnsinnig viele Schlösser mit Anhängern hängen, auf die Erinnerungen oder Liebeserklärungen geschrieben wurden. 

Der Turm bei Nacht - oben, von so nah jetzt leider schlecht sichtbar, ist  eine Farbe, hier gerade grün, und die wechselt alle paar Minuten.
Seoul bei Nacht hinter Bäumen - ich find, die Bäume im Winter haben so was geheimnisvolles!

Dann bin ich mit dem Bus wieder runtergefahren, zum Laufen war es einfach zu kalt und der Bus zu geschickt und gemütlich. Aber ich werde wieder kommen, und den Park ersteigen!
Müde und mit ganz vielen Eindrücken kam ich nach einem kurzen Ladenabstecher hungrig, aber zufrieden wieder daheim an.

Liebe Grüße,
eure Nicole